Bistum Augsburg verteilt Mehreinnahmen an Bedürftige

Das Bistum Augsburg gibt die durch die Energiepreispauschale erzielten Mehreinnahmen aus der Kirchensteuer an die Bedürftigen zurück. Dafür hat der Diözesansteuerausschuss 3,6 Millionen Euro freigegeben. In einer ersten Tranche sollen noch in diesem Jahr 1,25 Millionen Euro fließen.

Im September hatten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit ihrer Gehaltszahlung eine Einmalzahlung von jeweils 300 Euro erhalten – die vom Bundestag beschlossene Energiepreispauschale. Sie war sozialabgabenfrei, aber einkommensteuerpflichtig, so dass bei Kirchenmitgliedern auch eine höhere Kirchensteuer anfiel. Die Diözese Augsburg erzielte dadurch Mehreinnahmen in Höhe von rund 3,6 Millionen Euro. Bischof Dr. Bertram Meier: „Es war von Beginn an klar, dass wir das Geld an die Menschen weitergeben, die wirklich Hilfe benötigen – und ich bin sehr froh, dass wir damit bereits in diesem Winter beginnen können. Auf diese Weise spannen wir einen Rettungsschirm auf, der die deckt, die es am meisten nötig haben.“

Daher fließen in einer ersten Tranche nun insgesamt 1,25 Millionen Euro an den Sozialdienst katholischer Frauen e.V. (SKF), den Sozialdienst katholischer Männer e.V. (SKM) und an den Bischöflichen Hilfsfonds „Pro Vita“. Diese Institutionen können über bereits etablierte Kanäle die Hilfen direkt und ohne zusätzlichen Verwaltungsaufwand zu den Menschen bringen. „Auf diesem Weg bestehende Strukturen zu nutzen“, so Walter Merkt, Bischofsvikar für ‚Wirtschaftliche Angelegenheiten, Recht und Bauwesen‘, „war uns ganz wichtig.“ Damit erfüllt man die Bedingungen des Zuschussbescheides, wonach die jetzt bereitgestellten Mittel „vollumfänglich dem Wohl der bedürftigen Menschen dienen müssen und zu 100 Prozent an diese weiterzugeben sind.“

Der SFK kann nun zum Beispiel noch besser obdachlose Frauen und andere Frauen in Not unterstützen, die anderenorts keine Hilfe bekommen. Er betreut auch andere Menschen, die am Existenzminimum leben. Der SKM wird die Mittel für Essenstafeln sowie die von ihm betreuten Wärmestuben in Augsburg, Günzburg, Memmingen, Schwabmünchen und Kaufbeuren einsetzen – hier ist der Bedarf in diesem Jahr stark gestiegen. Und der Hilfsfonds „Pro Vita“ kann jetzt in noch größerem Ausmaß die sprunghaft zugenommenen Anträge von Frauen bedienen, die aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten dringend Unterstützung benötigen.

Über die Zuweisung der derzeit noch nicht zugeordneten Mittel in Höhe von rund 2,35 Millionen Euro wird nach dem Jahreswechsel entschieden.

05.12.2022
zurück