Monsignore Josef Hochenauer verstorben

Der langjährige Pfarrer von Vöhringen und Förderer des Klosters Helfta in Eisleben Monsignore Josef Hochenauer ist am Samstag, 24. September, im Alter von 91 Jahren verstorben. Er wurde am 17. September 1931 in Durach geboren und am 27. Juli 1958 zum Priester geweiht. Bischof Bertram würdigt den "Priester mit Leib und Seele" für sein langjähriges und vielfältiges Lebenswerk.

Foto: Nicolas Schnall / pba

Mit Msgr. Josef Hochenauer verliert die Diözese Augsburg einen hochengagierten Seelsorger, der für Jesus und sein Evangelium brannte. Weit über die Grenzen der ihm anvertrauten Pfarreien im Bistum Augsburg warf er mutig und hartnäckig wertvolle Steine in die weite See der Kirche, die weite Kreise zogen“, betont Bischof Bertram in seiner Würdigung. „Dabei fallen mir besonders sein Einsatz für die Verehrung für die heilige Gertrud von Helfta ein, für die er selbst in Brasilien warb, sowie seine geistliche und finanzielle Unterstützung beim Wiederaufbau des Zisterzienserinnenklosters Helfta nach der Wende. Bis zum Schluss wirkte Pfr. Hochenauer als Priester mit Leib und Seele. Der Herr vergelte ihm das viele Gute, das er getan hat.“

Josef Hochenauer wuchs in Durach bei Kempten auf und entschloss sich nach dem Abitur, die geistliche Laufbahn einzuschlagen. Bereits während seines Theologiestudiums machte er dabei Bekanntschaft mit der Herz-Jesu-Verehrung, über die er wiederum mit der im 13. Jahrhundert wirkenden Zisterzienserin St. Gertrud von Helfta bekannt wurde. Diese bedeutende Mystikerin des in Eisleben bestehenden Klosters Helfta hatte im Mittelalter entscheidenden Anteil an der Propagierung und Verbreitung der Herz-Jesu-Spiritualität.

Nach seiner Priesterweihe in München war Josef Hochenauer zunächst sieben Jahre lang als Kaplan in Augsburg-St. Martin und Immenstadt tätig, bevor er 1965 das Pfarrhaus in Vöhringen bezog. Diese Stelle füllte er mehr als ein Vierteljahrhundert aus; ab 1985 wirkte er zudem auch als Pfarradministrator von Illerzell. Während seiner Zeit in Vöhringen hinterließ Pfarrer Hochenauer bleibende Spuren; in baulicher Hinsicht zählten zum Beispiel das Josef-Cardijn-Haus sowie das Caritaszentrum Vöhringen dazu. In den Urlaubszeiten zog es ihn immer wieder nach Lateinamerika, wo die heilige Gertrud von Helfta ebenfalls vielerorts verehrt wird. In Ecuador lernte er auch den Karmeliterinnenorden näher kennen, dessen Spiritualität ihn bis an sein Lebensende faszinierte und begeisterte.

Nach rund 26 Jahren in Vöhringen wechselte Josef Hochenauer 1991 nach Unterkammlach, wo er weitere sechs Jahre als Pfarrer wirkte. 1997 wurde er von Bischof Dr. Viktor Josef Dammertz freigestellt, um das im 16. Jahrhundert säkularisierte und während der DDR-Zeit beinahe zerstörte Kloster Helfta wieder mit aufzubauen und mit Leben zu füllen. Das größtenteils mit Spenden finanzierte Projekt führte 1999 zu der Wiederbegründung des Klosters, das durch Zisterzienserinnen aus Landshut neu bezogen wurde.

Nach seiner Emeritierung 2005 war Josef Hochenauer wieder in seinem Geburtsort Durach wohnhaft. Der Bundesverdienstkreuzträger wurde 2014 von Papst Franziskus in Anerkennung seiner Verdienste zudem zum Kaplan seiner Heiligkeit („Monsignore“) ernannt.

04.10.2022
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