Ostermontag

Die Boten der Auferstehung sind gefragt

Christen feiern die Osterbotschaft nicht nur einen Tag, sondern fünfzig Tage hindurch bis zum Pfingstfest. Die ersten acht Tage zählen zur Osteroktav, sie hebt die Kirche in der Feier der Liturgie nochmals besonders hervor. In die Osteroktav fällt auch der Ostermontag, an dem man einen Emmausgang machen kann. Wenn dieser auch in diesem Jahr entfallen muss, so wird doch der eine oder andere Gläubige unter Berücksichtigung der staatlichen Vorgaben einen kleinen Osterspaziergang unternehmen und die Osterfreude still im Herzen genießen. Die Zeit die Botschaft der Auferstehung allen zu verkünden wird, ja muss dann wieder kommen.

Bild: Günther Jakobs

 

Betrachtung zum Ostermontag

 

Liebe Brüder und Schwestern!

Das allererste Ostern war nicht in einem überfüllten Gottesdienstraum mit gemeinsamen Singen und Lob.

Am ersten Ostern waren die Jünger in ihrem Haus eingesperrt. Es war gefährlich für sie, herauszukommen. Sie hatten Angst. Sie wollten die gute Nachricht glauben, die sie von den Frauen gehört hatten, dass Jesus auferstanden war.

Irgendwie kommt uns das 2020 bekannt vor!

Aber es schien zu schön, um wahr zu sein. Sie lebten in einer Zeit solcher Verzweiflung und solcher Angst. Wenn sie ihre Häuser verlassen, sind ihr Leben und das ihrer Lieben möglicherweise gefährdet.

Irgendwie kommt uns das 2020 bekannt vor!

Könnte wirklich ein Wunder geschehen sein? Könnte das Leben wirklich den Tod besiegt haben? Könnte diese Zeit der Verunsicherung und der Angst wirklich zu Ende gehen? Alleine in ihren Häusern wagten sie zu glauben, dass Hoffnung möglich war, dass die lange Nacht vorbei war und der Morgen angebrochen war, dass Gottes Liebe die mächtigste von allen war – obwohl sie noch nicht ganz real schien.

Schließlich konnten sie ihre Häuser verlassen, als die Angst und die Gefahr nachgelassen hatten. Sie gingen herum und feierten und verbreiteten die gute Nachricht, dass Jesus auferstanden war und die Liebe die mächtigste Kraft auf der Erde war.

In diesem Jahr 2020 bekommen wir vielleicht einen Vorgeschmack darauf, wie das erste Ostern war. Alle sind sie unfreiwillig noch in ihren Häusern – auch die, die es wagen zu glauben, dass Hoffnung am Horizont ist.

Dann, nach einer Weile, wenn es für alle Menschen sicher ist, wenn wir Gottes Güte neu erfahren, werden wir herauskommen, uns versammeln, singen und die gute Nachricht rufen, dass Gott das Leben auch aus dem Tod heraus bringt, dass Liebe immer das letztes Wort hat!

In diesem Jahr werden wir vielleicht den Geschmack des ersten Osterfestes bekommen, den wir bisher noch nicht so erlebt hatten.

04.04.2020
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