Wir trauern um Msgr. Hermann Zimmerer

Der Ruhestandsgeistliche, langjährige Pfarrer von Ellgau und Nordendorf und ehemaliger Generaldirektor der Schönstätter Marienschwestern, Monsignore Hermann Zimmerer, ist am Freitag, 3. Mai im Alter von 92 Jahren verstorben. Er wurde am 19. Januar 1932 in Illertissen geboren und am 2. Juni 1957 zum Priester geweiht. Bischof Bertram würdigt ihn als treuen und engagierten Arbeiter im Weinberg des Herrn.

"Die Nachricht vom Tod des geschätzten Priesters Monsignore Hermann Zimmerer habe ich mit Schmerz entgegengenommen", schreibt Bischof Bertram in seiner Würdigung des Verstorbenen. "Fast 67 Jahre lang war er ein treuer und engagierter Arbeiter im Weinberg des Herrn. Nachdem Hermann Zimmerer 32 Jahre in der Pfarrseelsorge im Bistum Augsburg tätig war, wurde er 1988 Generaldirektor der Schönstätter Marienschwestern in Vallendar und versah diese Aufgabe mit Feinfühligkeit und Entschlossenheit 22 Jahre lang bis 2010. Er war den Schwestern ein wirklicher 'Spiritus Rektor', ein geistlicher Leiter, der durch seine Impulse wichtige Akzente für die Schwesterngemeinschaft setzte. Auch nach seiner Pensionierung brachte er sich seit 2010 in Vöhringen als Priester und Seelsorger ein. Der Herr lohne ihm sein Wirken."

Hermann Zimmerer wuchs mit seinen vier Geschwistern in der „Alten Schule“ in Vöhringen auf und war schon früh in die kirchliche Jugendarbeit eingebunden. Dort bildete sich damals bereits der Wunsch heraus, die priesterliche Laufbahn einzuschlagen. Nach dem Besuch der Oberschulen in Ulm und Illertissen mit abschließendem Abitur sei es nur folgerichtig gewesen, direkt danach in das damals noch in Dillingen befindliche Priesterseminar einzutreten, so sagte er später einmal.

Nach seiner Priesterweihe 1957 durch Bischof Dr. Joseph Freundorfer war Hermann Zimmerer zunächst drei Jahre lang als Kaplan in Schrobenhausen tätig, bevor er 1960 als Benefiziat nach Kaufbeuren berufen wurde. Dort wirkte er auch als Katechet sowie als Präses der Kaufbeurer Kolpingfamilie. Wiederum drei Jahre später führte ihn sein Weg in die Pfarrei Westendorf, wo er als Kuratbenfiziat die Orte Ellgau und Nordendorf betreute und nach der Errichtung einer eigenen Pfarrei Nordendorf 1976/77 deren Leitung ebenfalls übernahm.

In den insgesamt 25 Jahren, die Pfarrer Zimmerer in Ellgau und Nordendorf verbrachte, zeichnete er maßgeblich für die Umsetzung der Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils verantwortlich und begleitete die Wandlung der nördlich von Augsburg gelegenen Gemeinden von landwirtschaftlich geprägten Dörfern zu schnell wachsenden Wohnzentren als Seelsorger beständig mit. Außerdem bereitete er den Bau einer neuen Kirche in Ellgau mit vor, der allerdings erst 1994 und damit nach seiner Zeit als Pfarrer verwirklicht werden konnte.

1988 wurde Pfarrer Zimmerer, der sich bereits als junger Seminarist der Schönstatt-Bewegung eng verbunden fühlte, nach seiner Weihe dem Schönstatt-Priesterbund beitrat und als Pfarrer aktiv beim Aufbau der Bewegung im Bistum Augsburg mithalf, zum neuen Generaldirektor der Schönstätter Marienschwestern mit Sitz in Vallendar (Rheinland-Pfalz) gewählt. Zu diesem Anlass erhielt er auch den päpstlichen Ehrentitel eines Monsignore. Insgesamt war er 22 Jahre lang mit der Leitung des weltweit tätigen geistlichen Instituts und seinen mehreren tausend Mitgliedern betraut. In seine Amtszeit fielen dabei unter anderem der Fall des Eisernen Vorhangs und die daraufhin folgende Ausweitung der Institutsaktivitäten nach Osteuropa hinein, die endgültige Anerkennung als Säkularinstitut päpstlichen Rechts sowie der Beginn des Seligsprechungsprozesses für die Institutsgründerin Emilie Engel.

Nach seiner Emeritierung als Diözesanpriester 2007 war Monsignore Hermann Zimmerer noch drei weitere Jahre als Generaldirektor in Vallendar tätig. Nachdem er auch dort das Amt abgegeben hatte, kehrte er 2010 in seine Heimatstadt Vöhringen zurück und beteiligte sich auch dort weiterhin in der Pfarrseelsorge. In seiner Freizeit widmete sich der Geistliche unter anderem dem Sprachstudium und beschäftigte sich auch weiterhin intensiv mit der Kunstsprache Esperanto, die er bereits als Jugendlicher für sich entdeckt und gelernt hatte. Vor allem wirkte er als Hausgeistlicher im dortigen Caritas-Altenheim, in dem er auch selber wohnte. Dort ist er auch gestorben.

Der Sterberosenkranz wird am Freitag, 10. Mai um 13.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Michael in Vöhringen gebetet. Anschließend findet um 14 Uhr ebendort das Requiem mit anschließender Beisetzung im Priestergrab auf dem Alten Friedhof in Vöhringen statt. Konzelebranten werden gebeten, violette Paramente mitzunehmen. Eine Ankleidemöglichkeit besteht im Pfarrhaus.

Der Herr vergelte ihm seine treuen Dienste. Wir bitten um das Gebet für den Verstorbenen.

06.05.2024
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