Die Feier der drei österlichen Tage: "Unser Paschalamm Christus" (1 Kor 5,7)

Karwoche

Warum feiert die Kirche das Osterfest am ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond mögen sich viele schon gefragt haben? Sowohl eine historische wie eine theologische Antwort gibt es darauf. Nach dem Zeugnis der Evangelien fand die Hinrichtung Jesu im zeitlichen Umfeld eines jüdischen Passahfestes statt (vgl. Joh 19,14), dessen Termin durch den ersten Frühlingsvollmond bestimmt wird. Doch die Bezüge reichen tiefer.

Die Schlachtung des Passahlamms erinnert das Volk Israel an Gottes Heilshandeln: Das Blut der geschlachteten Lämmer als Erkennungszeichen an ihren Türpfosten bewahrte die Israeliten vor dem Schicksal der Ägypter (Ex 12,7.13) und bedeutete schließlich die Möglichkeit zur Heimkehr nach Palästina. – In weit größerem Ausmaß ereignet sich jedoch nach unserem Glauben durch den Kreuzestod des Mensch gewordenen Sohnes Gottes die Errettung der gesamten Menschheit. Er wird "wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt“ (Jes 53,7) und "als Paschalamm geopfert“, so dass wir "losgekauft (sind) ... mit dem kostbaren Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel" (1 Petr 1,19), "denn als unser Paschalamm ist Christus geopfert worden" (1 Kor 5,7).

Gott selbst gibt sich in Gestalt des Sohnes in diese Welt hinein – bis in Schmerz und Todesnot –, um jede und jeden Einzelnen von uns mit sich zu versöhnen: radikaler Ausdruck seiner erbarmenden Liebe zu uns. Treten wir ein in die Feier dieses Paschamysteriums und lassen wir uns heiligen, öffnen wir uns in Heiligem Geist dem entgegenkommenden Gott und lassen wir uns versöhnen, freuen wir uns und lassen wir uns von ihm überreich beschenken.

Die Feiern vom Abend des Gründonnerstag bis zur Vesper am Ostersonntag bilden dabei gleichsam eine einzige Feier, die als Triduum Paschale, als die drei österlichen Tage bezeichnet wird: Sie ist Mitte des christlichen Glaubens und Höhepunkt des ganzen Kirchenjahrs.

Quelle: Bistumshomepage Augsburg

28.03.2018
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