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Erklärung des Vatikans zum Synodalen Weg

In einer Erklärung hat am Donnerstag der Vatikan klargestellt, dass der Synodale Wegs in Deutschland „nicht befugt“ sei, „die Bischöfe und die Gläubigen zur Annahme neuer Formen der Leitung und neuer Ausrichtungen der Lehre und der Moral zu verpflichten“.

Erklärung im Wortlaut:

Zur Wahrung der Freiheit des Volkes Gottes und der Ausübung des bischöflichen Amtes erscheint es notwendig klarzustellen: Der „Synodale Weg“ in Deutschland ist nicht befugt, die Bischöfe und die Gläubigen zur Annahme neuer Formen der Leitung und neuer Ausrichtungen der Lehre und der Moral zu verpflichten.

Es wäre nicht zulässig, in den Diözesen vor einer auf Ebene der Universalkirche abgestimmten Übereinkunft neue amtliche Strukturen oder Lehren einzuführen, welche eine Verletzung der kirchlichen Gemeinschaft und eine Bedrohung der Einheit der Kirche darstellen würden. In diesem Sinne rief der Heilige Vater in seinem Schreiben an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland in Erinnerung: „Die Weltkirche lebt in und aus den Teilkirchen, so wie die Teilkirchen in und aus der Weltkirche leben und erblühen; falls sie von der Weltkirche getrennt wären, würden sie sich schwächen, verderben und sterben.

Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die Gemeinschaft mit dem ganzen Leib der Kirche immer lebendig und wirksam zu erhalten” [1]. Daher ist es wünschenswert, dass die Vorschläge des Weges der Teilkirchen in Deutschland in den synodalen Prozess, auf dem die Universalkirche unterwegs ist, einfließen mögen, um zur gegenseitigen Bereicherung beizutragen und ein Zeugnis der Einheit zu geben, mit welcher der Leib der Kirche seine Treue zu Christus, dem Herrn, bekundet.

[1] FRANZISKUS,Schreiben an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland, 9.

Weiterführender Lesetipp: https://www.vatican.va/content/francesco/de/letters/2019/documents/papa-francesco_20190629_lettera-fedeligermania.html

 

Bischof Bertram begrüßt Erklärung des Heiligen Stuhls zum Synodalen Weg

Augsburg, 21.07.2022 (pba). Bischof Dr. Bertram Meier hat die Erklärung des Heiligen Stuhls zum Synodalen Weg in Deutschland begrüßt: „Ich finde es gut,“ so Bischof Bertram in einer ersten Reaktion, „dass der Heilige Stuhl sich zu dieser Erklärung entschlossen hat. Das zeigt zunächst, dass man sich in Rom sehr dafür interessiert, was in Deutschland geschieht. Das Einheitsrisiko ist virulent. Schließlich sagt der Heilige Stuhl deutlich: Bitte bindet den Weg der Teilkirchen in Deutschland, das sind die Diözesen, in den weltweiten synodalen Prozess ein – und das kann ich als Weltkirchen-Bewegter und auch als Weltkirchenbischof nur begrüßen.“

Der Heilige Stuhl hatte in einer an diesem Donnerstag veröffentlichten Erklärung wörtlich festgestellt: „Der Synodale Weg in Deutschland ist nicht befugt, die Bischöfe und die Gläubigen zur Annahme neuer Formen der Leitung und neuer Ausrichtungen der Lehre und der Moral zu verpflichten.“

Hintergrund sind Bestrebungen im Synodalen Weg, diesen in sog. Ständigen Synodalen Räten auf nationaler, diözesaner und pfarrlicher Ebene zu verstetigen, die Bestellung von Bischöfen neu zu ordnen und den Laien mehr Kontrollmöglichkeiten bei der Leitung der Bistümer einzuräumen. In der Erklärung aus Rom wird nun daran erinnert, dass es „nicht zulässig“ sei, „vor einer auf der Ebene der Universalkirche abgestimmten Übereinkunft neue amtliche Strukturen oder Lehren einzuführen, welche eine Verletzung der kirchlichen Gemeinschaft und eine Bedrohung der Einheit der Kirche“ darstellen würden.

Bischof Bertram: „Der Heilige Stuhl bremst nicht den Synodalen Weg, aber er versucht, ihn zu kanalisieren und von der Weltkirche anreichern zu lassen. Wir werden eigentlich nur daran erinnert, was katholische Kirche bedeutet – nämlich nicht in einem einzelnen Land national unterwegs zu sein, sondern unsere Gedanken in die gesamte Weltkirche einzubringen und in der Weltsynode im Herbst 2023 diskursfähig zu machen. Und das ist gut.“

 

22.07.2022
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