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Geschäftsbericht 2020 vorgelegt

Diözese Augsburg meistert Herausforderungen des Corona-Jahres

Die Diözese Augsburg hat die wirtschaftlichen Herausforderungen der Corona-Krise im Haushaltsjahr 2020 gut gemeistert. Das geht aus dem Geschäftsbericht der Diözese hervor, den der Diözesansteuerausschuss in dieser Woche gebilligt hat. Danach lag die Bilanzsumme des Bistums bei 783,07 Millionen Euro und damit um nur 0,6 % niedriger als im Jahr 2019 (788,14 Mio. Euro).

pba

Bischof Dr. Bertram Meier freut sich über das Engagement der Bischöflichen Finanzkammer unter der Leitung des Finanzdirektors Jérôme-Oliver Quella: „Damit konnte die Kirche von Augsburg auch in diesem schwierigen Jahr, in dem seelsorgerische Angebote besonders wichtig waren, ihrer Verpflichtung gegenüber den Menschen nachkommen, in Gottesdienst, Verkündigung und Dienst am Nächsten.“

Die Einnahmen aus der Kirchensteuer gingen von 380,3 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 362,5 Millionen Euro zurück. Ein deutlicher Rückgang war vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie zu erwarten gewesen, zumal die Höhe des allgemein gesunkenen Einkommensteueraufkommens, von dem die Kirchensteuer direkt abhängt, die Finanzierung des Wirkens des Bistums ausschlaggebend erschwert. Im Jahr 2020 machte die Kirchensteuer erneut 7/8 bzw. 86,2 % der Gesamteinnahmen der Diözese Augsburg aus (2019: 88,4 %).

Die Gewährung von Zuschüssen an Kirchenstiftungen und andere kirchliche Einrichtungen machte wie schon im Vorjahr den größten Teil der Aufwendungen aus. Die 2020 ausgezahlten 173,5 Millionen Euro (2019: 209,4 Mio. Euro) ermöglichten und förderten kirchliche Aktivitäten auf breiter Basis. Finanzdirektor Jérôme-Oliver Quella: „Durch diese Zuschüsse werden viele kirchliche Aktivitäten in den Pfarreien und Einrichtungen erst möglich. Da geht es nicht nur um die Sanierung von Kirchen oder Pfarrheimen, sondern auch um die soziale Arbeit für zum Beispiel Familien, Kranke, Pflegebedürftige, Obdachlose oder Flüchtlinge - und um die umfangreichen und vielfältigen Bildungsangebote.“ Fast 50 % der eingenommenen Kirchensteuern wurden in Aktivitäten und Maßnahmen in diesem Bereich eingebracht.

Die Präsenz der Kirche zeigt sich besonders auch im Bildungsbereich. Das Schulwerk der Diözese Augsburg ist mittlerweile Träger von 44 freien Schulen im Bereich des Bistums Augsburg. Diese hat das Bistum im Jahr 2020 mit rund 13 Millionen Euro unterstützt. Ein weiterer Fokus der Erziehungsarbeit liegt auf den 428 katholischen Kindertageseinrichtungen im Bistum Augsburg, in denen insgesamt rund 32.000 Kinder betreut werden. Hier hat das Bistum Augsburg im Jahr 2020 rund sechs Millionen Euro aus Kirchensteuermitteln aufgewendet, um das qualitativ hochwertige pädagogische Angebot, ergänzt um pastorale und stiftungsaufsichtliche Beratung, leisten zu können.

Den größten Einzelposten bei den Ausgaben bildet traditionell der Personalbereich. Der Bischöfliche Finanzdirektor: „Für andere Menschen da zu sein, bedeutet eben auch, dass Seelsorge wie auch die Bildungsangebote außerordentlich personalintensive Aktivitäten sind. Schließlich geht es darum, bei den Menschen zu sein, die um Hilfe und Orientierung bitten – und dies erfordert vor allem die nötige Aufmerksamkeit und Zeit. Daran können und wollen wir nichts ändern.“ Die Personalaufwendungen beliefen sich 2020 auf 161,7 Millionen Euro (2019: 158,9 Mio. Euro). Zum 31. Dezember 2020 beschäftigte die Diözese 3.255 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (2019: 3.041).

Insgesamt weist die Diözese Augsburg für das Geschäftsjahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie einen Jahresfehlbetrag von minus 10,5 Millionen Euro aus (2019: minus 35,6 Mio. Euro). Der Jahresabschluss, bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang, ergänzt um einen entsprechenden Lagebericht, wurde wie im Vorjahr nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) für große Kapitalgesellschaften erstellt und hat einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk eines unabhängigen Wirtschaftsprüfers erhalten. Auch die Abschlüsse des Bischöflichen Stuhls, des Domkapitels sowie des Katholischen Pfründestiftungsverbunds St. Ulrich haben solche uneingeschränkte Bestätigungsvermerke erhalten.

Die Bilanzsumme des Bischöflichen Stuhls belief sich zum 31.12.2020 auf 665,9 Mio. Euro (2019: 644,4 Mio. Euro). Damit wird vor allem die Altersversorgung der aktiven und emeritierten Diözesanpriester gewährleistet. Die Bilanzsumme des Domkapitels belief sich nahezu unverändert auf 3,7 Mio. Euro (2019: 3,7 Mio. Euro). Der Katholische Pfründestiftungsverbund St. Ulrich (KPV) schloss das Jahr 2020 mit einer Bilanzsumme von 858,5 Mio. Euro (2019: 755,2 Mio. Euro) ab.

Finanzdirektor Jérôme-Oliver Quella zog angesichts dieser Zahlen ein positives Fazit: „Wir sind besser durch das Corona-Jahr 2020 gekommen, als zu befürchten war. Auch nach dem vorläufigen Blick auf das erste Halbjahr 2021 können wir sagen, dass wir im Plan sind. Ich danke allen Frauen und Männern, die mit vollem Einsatz und großer Leidenschaft für die Diözese Augsburg tätig sind, vor allem aber allen, die sich nach wie vor in der katholischen Kirche beheimatet fühlen und mit ihrer Kirchensteuer ihren Teil dazu beitragen, dass wir weiter für die Menschen da sein können. Mit dem heute vorgelegten Geschäftsbericht 2020 und den zwölf Beiträgen möchten wir den Kreis schließen, indem Sie einen direkten Bezug aus Mittelherkunft und Mittelverwendung lebensnah und lebendig präsentiert bekommen.“

01.07.2021
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